Verbunden in Hoffnung zum Dienst an den N�chsten�

(LWB) - Aufruf zum gemeinsamen Zeugnis in einer leidenden Welt

LUND, Schweden/GENF (LWI)  Worte des Mitgef�hls, der Ermutigung und der Hoffnung �u�erten der Pr�sident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Bischof Dr. Munib A. Younan, und Papst Franziskus heute Nachmittag f�r Menschen, die inmitten von Konflikten und angesichts der katastrophalen Folgen des Klimawandels um Frieden und um ein Leben in W�rde ringen.

Im Rahmen einer Festveranstaltung in der Malm� Arena (Schweden) anl�sslich des ersten Gemeinsamen katholisch-lutherischen Reformationsgedenkens w�rdigten der Papst und der LWB-Pr�sident f�nf katholische und lutherische Christinnen und Christen aus Burundi, Indien, Kolumbien, dem S�dsudan und Syrien und ihr vom Glauben getragenes Eintreten f�r soziale Gerechtigkeit.

In pers�nlichen Zeugnissen warben sie f�r mehr Einheit im Engagement f�r Menschen, die der Hoffnung und Ermutigung bed�rfen.

Klimawandel

Der Papst ermutigte Sunemia Pranita, die sich in Umweltfragen engagiert und in der lutherischen Jugendarbeit aktiv ist, weiter einzutreten f�r die Millionen Menschen in Indien, die durch zunehmende �berschwemmungs- und D�rrekatastrophen heimat- und mittellos werden. In ihrem pers�nlichen Zeugnis erkl�rte sie: Wir k�nnen das Klima nicht �ndern, aber wir k�nnen das System �ndern. Arbeiten wir also alle gemeinsam daran, unsere eine Welt f�r alle besser zu machen.

Papst Franziskus betonte, er teile ihre Sorge angesichts der Missbr�uche, die unserem Planeten, unserem gemeinsamen Haus, schaden, sowie ihr Anliegen, dass Christinnen und Christen sich in besonderer Weise einen Lebensstil und ein Verhalten aneignen sollten, die mit unserem Glauben �bereinstimmen.

Weiter betonte Papst Franziskus, am st�rksten beeintr�chtigt seien die Verletzlichsten und jene, die �ber geringe Mittel verf�gen. Sie seien gezwungen, auszuwandern, um sich vor den Auswirkungen des Klimawandels zu retten.

Younan dankte Biswasi und der Vielzahl junger Aktivisten, die uns �ltere Leitungsverantwortliche zur Sache des Kampfes gegen den Klimawandel bekehrt haben. Den Kirchen komme, so Younan, eine wichtige Aufgabe bei der Gestaltung der Klimapolitik zu. Er ermutigte Christinnen und Christen: Schweigen Sie niemals, und richtete an alle die Bitte, sich weiter f�r Ver�nderungen einzusetzen.

Verr�cktheit der Gottes- und der N�chstenliebe

Marguerite Barankitse berichtete, wie sie durch die Gr�uel in Burundi verwaiste Kinder in ihre Obhut nahm, um sie zu lieben und ihnen Bildung zu erm�glichen, sie heranwachsen zu sehen und, durch sie, eine neue Generation heranzubilden, die diesen Zyklus der Gewalt durchbrechen kann.

In seiner Reaktion dankte der Papst f�r ihre Verr�cktheit der Gottes- und der N�chstenliebe. Er erg�nzte: K�nnte man doch nur diese vom Glauben und vom Vertrauen auf die g�ttliche Vorsehung erleuchtete Verr�cktheit verbreiten!

Rose Nathike Lokonyen aus dem S�dsudan sprach von ihren eigenen Erfahrungen als Fl�chtling. Sie berichtete von der Hoffnung und den Chancen, die ihr der Sport gebracht habe, mit dem Ergebnis, dass sie als Teil der Fl�chtlingsmannschaft an den Olympischen Spielen teilnehmen konnte. Sie schloss mit einem Aufruf zum Frieden: Bitte sprechen Sie mit den politischen F�hrungen unserer Welt, denn wir brauchen Frieden. Wir, die wir als Fl�chtlinge au�erhalb unserer Heimatl�nder leben, brauchen Bildung, damit wir nach Hause zur�ckkehren und beim Wiederaufbau mithelfen k�nnen.

Papst Franziskus richtete die folgenden Worte an sie: Rose, ich danke dir von Herzen f�r deine Bem�hungen und deine F�rsorge, um andere M�dchen zu ermutigen, in die Schule zur�ckzukehren, und auch daf�r, dass du alle Tage f�r den Frieden in dem jungen Staat S�dsudan betest, der dieses Friedens so sehr bedarf.

Im Blick auf beide pers�nlichen Zeugnisse stellte Younan fest, etwa 41 Prozent der 43 Millionen Fl�chtlinge weltweit seien Kinder, Frauen machten nahezu die H�lfte aller Fl�chtlinge aus. Aus seiner pers�nlichen Erfahrung als Fl�chtling bekr�ftigte er die Entschlossenheit des LWB, allen Fl�chtlingen Bildung zu erm�glichen und sie zur Selbstbestimmung zu bef�higen, damit sie auch ihre eigene Zivilgesellschaft aufbauen k�nnen.

Gebt dem Frieden eine Chance

Antoine Audo, der chald�ische Bischof von Aleppo (Syrien), sprach �ber den Frieden und den Beitrag, den die Religion leisten k�nne. In gegenseitiger Achtung und aufmerksam f�r die �rmsten  egal, ob christlicher oder muslimischer Religionszugeh�rigkeit, sollte Religion dazu ermutigen, die menschlichen Werte der W�rde, der Solidarit�t und des Strebens nach dem Gemeinwohl zu verteidigen.

Papst Franziskus w�rdigte seinerseits das heldenhafte Ausharren von M�nnern und Frauen in Syrien, die inmitten von so viel Zerst�rung materiellen und geistlichen Beistand b�ten, und f�gte an: Lasst uns die Gnade der Bekehrung der Herzen derer erflehen, die f�r die Belange jener Region die Verantwortung tragen!

In seiner Reaktion versicherte LWB-Pr�sident Younan Syrien und andere L�nder, die von religi�s motivierten Konflikten heimgesucht werden, seiner F�rbitte. Younan, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land, nahm besonders die Herausforderungen in den Blick, mit denen verfolgte christliche Bev�lkerungsgruppen konfrontiert sind und betonte: Sie sehnen sich danach, integrierter Bestandteil ihrer jeweiligen Gesellschaft zu sein, in ihr gleiche b�rgerliche Rechte zu genie�en und gleiche Verantwortung zu �bernehmen, und sie stehen der Vielfalt offen gegen�ber.

Bischof Younan forderte die Kirchen auf, mit einer Stimme zu sprechen und sich an die Seite aller Menschen guten Willens zu stellen, damit eine Symphonie der Gerechtigkeit ert�nt, die all jene st�rt, die der Unterdr�ckung das Wort reden wollen.

Msgr. H�ctor Fabio Gaviria (Kolumbien) sprach ebenfalls von seiner Hoffnung auf Frieden. In dieser Zeit, in der das Abkommens �ber die Beendigung des bewaffneten Konflikts mit der FARC-Guerilla umgesetzt wird, sind wir sehr hoffnungsvoll, betonte Gaviria.

In seiner Reaktion bat der LWB-Pr�sident die kolumbianische Bev�lkerung dringend: Gebt dem Frieden eine Chance. Gebt Eurem Volk die Chance auf ein Leben in W�rde und Gerechtigkeit.

Das Oberhaupt der r�misch-katholischen Kirche forderte zur F�rbitte auf f�r alle von Konflikten betroffenen L�nder, damit endlich der so ersehnte und f�r ein w�rdiges menschliches Zusammenleben so notwendige Friede erreicht werden kann.

Fremde und Ausgesto�ene willkommen hei�en

Die beiden Kirchenvertreter dankten der lutherischen und der katholischen Hilfsorganisation  LWB-Weltdienst und Caritas Internationalis  f�r ihren Dienst an den N�chsten und ermutigten sie, sich um eine verst�rkte Zusammenarbeit zu bem�hen. Einen H�hepunkt der Festveranstaltung in der Malm� Arena war die Unterzeichnung einer Absichtserkl�rung durch beide Organisationen. Sie soll ihre weltweite Zusammenarbeit als Ausdruck ihres gemeinsamen Glaubens an Gott st�rken.

Younan rief alle Kirchen auf, Fremde willkommen zu hei�en, und richtete an die Staaten der Welt die Aufforderung, politische Interessen hintanzustellen und sich einzusetzen f�r die W�rde eines jeden Gotteskindes.

Papst Franziskus dankte jenen Staaten, die Fl�chtlingshilfe leisten, und rief allen Christinnen und Christen erneut ins Ged�chtnis, das es eine Priorit�t f�r sie sei, den Ausgeschlossenen und an den Rand Gedr�ngten unserer Welt entgegenzugehen und die Z�rtlichkeit und die barmherzige Liebe Gottes sp�rbar zu machen, der niemanden ausschlie�t, sondern alle aufnimmt.